Geht der bisherige Einsatz zum Teil an den Bedürfnissen vorbei?
Sehr geehrter Herr Atay,
nach den gelungenen Veranstaltungen im Rahmen der Erstellung des Integrationskonzeptes ist die zweisprachige Broschüre „Integration in Iserlohn“ entstanden. Die Broschüre ist in deutscher und zusätzlich in englischer, französischer, russischer, türkischer und serbisch/kroatischer Sprache erhältlich.
Die SPD-Fraktion begrüßt generell die Erstellung zweisprachiger Broschüren, die gerade für Menschen, welche noch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben, eine große Hilfe darstellen können. Diese Broschüren sollten jedoch passgenau aufgelegt und eingesetzt werden. Wir fürchten jedoch, dass der bisherige Einsatz zum Teil an den Bedürfnissen der in Iserlohn lebenden Ausländer vorbei geht. Deshalb bitten wir um die Aufnahme des o.g. Tagesordnungspunktes in der nächsten Sitzung des Integrationsrates.
Begründung:
Nach den offiziellen Statistiken der Stadt Iserlohn (Stand 31.12.2010) leben in Iserlohn insgesamt 9160 Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Betrachtet man die Anzahl dieser Bürger getrennt nach Staatsangehörigkeit, so erhält man folgendes Ergebnis:
1. türkisch 3061
2. italienisch 1002
3. griechisch 663
4. portugiesisch 566
5. polnisch 503
6. serbisch 338
7. marokkanisch 293
8. bosnisch 228
9. kosovarisch 200
10. spanisch 174
11. russisch 173
12. .... etc.
Obwohl ein Großteil der hier lebenden Ausländer etwa aus Italien, Griechenland, Portugal oder Polen stammt, wird für diese Gruppen keine zweisprachigen Broschüren aufgelegt. Dies, obwohl es sicherlich auch hier zahlreiche Menschen gibt, die noch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben. Um die Informationsvermittlung zu verbessern und Transparenz über bestehende Angebote und Hilfen zu schaffen (Handlungsfeld 6.1.2 des Integrationskonzeptes), bedarf es aus unserer Sicht jedoch passgenauer Informationen für die Zielgruppen.
Wir bitten daher die Verwaltung darzulegen:
1.
Wie viele Broschüren sind bei der Stadt zwei- oder einsprachig (außer deutsch) aufgelegt worden? Um welche Broschüren handelt es sich?
2.
Weshalb sind Broschüren gerade in diesen Sprachen erstellt worden?
3.
Weshalb orientiert sich etwa die Broschüre „Integration in Iserlohn“ nicht an der tatsächlichen Anzahl der Ausländer nach Staatsangehörigkeit?
4.
In welcher Stückzahl werden die Broschüren aufgelegt und wie erfolgt die Bekanntmachung bzw. wie gelangen die Broschüren an die jeweiligen Bürger?
5.
Wieso ist die Informationsseite www.integration-iserlohn.de lediglich auf türkisch und russisch übersetzt worden? Wie schätzt die Verwaltung den Erfolg dieser Seite ein?
Lassen Sie mich zuletzt betonen, dass es nicht darum geht, etwa russische Broschüren einzustellen. Es gibt zahlreiche Bürgerinnen und Bürger mittlerweile mit deutschem Pass, die nicht mehr in der Statistik auftauchen. Vielmehr geht es darum, möglichst alle hier lebenden Ausländer einzubinden und zu integrieren. Deshalb ist es erforderlich, auch die oben genannten Gruppen noch besser zu unterstützen, indem Ihnen Informationen passgenauer zur Verfügung gestellt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Für die SPD-Fraktion:
Dimitrios Axourgos
stv. Fraktionsvorsitzender