OGS bringt grundlegende Veränderungen für die Vereine

Sport

Iserlohn. Reges Interesse zeigten knapp 50 Teilnehmer aus Iserlohner Schulen und Vereinen am Informationsabend „Bewegung, Sport und Spiel im Ganztag” im Ratssaal.

Diesen hatte Initiator Dimitrios Axourgos in seiner Eigenschaft als Sportausschussvorsitzender zusammen mit Günther Nülle als Mitglied der Koordinierungsstelle ausgerichtet.

Diese Veranstaltung baute auf einen Einführungsabend auf, der auf Initiative der Arbeitsgruppe Sportpolitik der SPD-Bundestagsfraktion Ende Februar in der BiTS stattgefunden hatte. Da seinerzeit nicht ausreichend auf die Probleme vor Ort eingegangen werden konnte, ging es nun darum, bei Schulen und Vereinen Bedarf und Angebot zusammenzuführen.

Bei seinen einführenden Worten machte Günther Nülle deutlich, dass dem organisierten Sport durch die flächendeckende Einführung der offenen Ganztagsschule im Grundschulbereich grundlegende Änderungen bevorstehen. „Die Vereine müssen umdenken. Ein Drittel aller Kinder sind durch die OGS erst ab 17 Uhr verfügbar”, stellte er fest. Um die Vorgaben umzusetzen, gebe es bei den Schulen einen erhöhten Personalbedarf. Als Anreiz für die Vereine, mit entsprechenden Angeboten und Übungsleitern in die Schulen zu gehen, nannte er die Mitfinanzierung aus dem Schultopf.

Angebotsschwerpunkte, auf die sich die Vereine konzentrieren können, reichen von der psychomotorischen Förderung über den Breitensport bis zu sportartgebundenen Kursen. Denkbar sind einmalige Kursangebote ebenso wie regelmäßige.

Bei der folgenden Diskussion berichteten Vereinsvertreter von ersten Versuchen. So richtet der LC Letmathe beispielsweise am 24. Juni zusammen mit den Letmather Grundschulen die Bundesjugendspiele aus. Erwartet werden etwa 500 Schüler.

Deutlich wurde aber auch, welch große Probleme sich für die Vereine stellen. Denen brennt die Tatsache, dass überall ausgebildete Übungsleiter fehlen, ohnehin schon unter den Nägeln. Zudem ist es für viele Fachkräfte nicht leistbar, bereits am frühen Nachmittag in den Schulen zur Verfügung zu stehen. Das musste auch der ASV Iserlohn erkennen, der seit fast vier Jahrzehnten mit der Bömbergschule eine Talentsichtungsgruppe unterhält. Wegen des offenen Ganztags hat sich die Teilnehmerzahl von 40 auf 10 Schüler reduziert.

Gleich mehrere Redner aus den Vereinen machten deutlich, dass die Basis der Klubs auf dem Ehrenamt fußt, in der OGS sich aber nur die Vereine leicht täten, die über hauptberuflich angestellte Trainer verfügen. TuSpa-Sümmern-Geschäftsführer Rüdiger Lange: „Der THW Kiel könnte sicher schon vormittags Sportangebote machen.”

Wie schwierig es jedoch ist, Vereine und Schulen ganz konkret zusammen zu bringen, mussten Vertreter der Grundschulen im Wiesengrund und Bömberg erkennen, die trotz großen Interesses bisher noch keinen Verein gewinnen konnten. Möglicherweise ändert sich dies aber bald, denn in spezifischen Fragebögen, die vor Ort ausgefüllt wurden, konnte Angebot und Bedarf benannt werden. Die folgende Auswertung soll nun entsprechende Schnittmengen ergeben. Für die Koordinierungsstelle dürfte das arbeitsreiche Tage bedeuten.

Quelle: IKZ-Online vom 28.05.09